Viele waldbewohnenden Fledermäuse stehen auf der Roten Liste. Ihr Schutz ist von großer Bedeutung, um die Biodiversität und das Gleichgewicht des Ökosystems zu erhalten. Der Verlust von Lebensräumen und Nahrung stellt eine ernsthafte Bedrohung für Fledermäuse dar. Insbesondere in Wirtschaftswäldern kann es zu einem Mangel an geeigneten Quartieren kommen. Der Rückgang von Altholz und Naturnähe führen zu einem reduzierten Angebot an Tagesruheplätzen.
Die Strukturvielfalt und insbesondere Totholz sind entscheidend für stabile und artenreiche Fledermauspopulationen. Denn Fledermäuse haben hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. Sie benötigen eine Vielzahl an Quartieren und wechseln häufig ihre Schlafplätze. So mindern sie Parasietenbefall, reagieren auf konkurrierende Arten und mikroklimatische Bedürfnisse. Naturnahe Wälder bieten ein reichhaltiges Angebot an Quartieren in stehendem Totholz, in Baumhöhlen oder unter Rindenschuppen. Die Einrichtung von Altholz-, Naturwald- und Totholz-Parzellen sind effektive Schutzmaßnahmen, um den Lebensraum und das Quartierangebot für Fledermäuse zu verbessern.
Um das Wissen über waldbewohnende Fledermäuse zu erweitern, werden verschiedene Methoden eingesetzt. Netzfänge und Geräte zum Höhrbarmachen der Rufe ermöglichen die Bestimmung der vorkommenden Fledermausarten. Um Fledermäuse zu fangen, spannen Experten große Netze im Wald auf. Fledermäuse können sich bei der Jagd nach Nahrung darin verheddern und dann kurz untersucht werden. Das dient nicht nur dem Artenschutz, sondern ist auch wichtig für Planungs- und Bauvorhaben. Denn auf europäischer Ebene werden Fledermausarten durch die FFH-Richtlinie (Anhang IV) geschützt.
Wie finden Experten eigentlich heraus, wo bestimmte Arten von Fledermäusen vorkommen? Neben der akustischen Bestimmung von Fledermausrufen sind Netzfänge sehr wichtig. Hierbei können außerdem Geschlecht, Gewicht und das ungefähre Alter der Tiere bestimmt werden. Der Naturfilmer David Cebulla zeigt das im Video und spricht mit dem Fledermausexperten Martin Biedermann über Fledermausschutz, Forstwirtschaft und die Stillegung von Wäldern.