Wozu brauchen wir Naturwälder?
Warum ist es wichtig, dass Deutschland Wälder aus der forstlichen Nutzung nimmt? Buchenwälder gehören zu Mitteleuropas ursprünglichen Ökosystemen. Sie bedeckten einst zwei Drittel der aktuellen Landesfläche Deutschlands. Heute ist es nur noch ein Bruchteil. Standortheimische Baumarten wurden stark durch Anpflanzungen von Kiefer und Fichte verdrängt. Natürliche Waldentwicklung kann auf Dauer in allen Phasen der Waldentwicklung und mit heimischen Baumarten einem breiten Spektrum heimscher Arten Lebensräume bieten. Zudem binden Wälder ohne forstliche Nutzung jährlich wesentlich mehr Kohenstoffdioxid und sind in der Klimakrise eine wichtige CO2-Senke.
Fünf Prozent Naturwald in Thüringen
Natürliche Waldentwicklung ist seit 2007 Ziel der deutschen Waldpolitik. Laut der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt sollte der Flächenanteil der Wälder mit natürlicher Waldentwicklung bereits 2020 fünf Prozent der Waldflächen betragen. Dieses Ziel konnte nicht erreicht werden. Thüringen hat sich 2018 verpflichtet, bis 2029 fünf Prozent der Thüringer Waldflächen forstlich ruhen zulassen. Diese Wälder sollen sich natürlich entwickeln. Neben Naturschutz und Klimapolitik sollen sie auch dem Tourismus und der Erholung dienen.
Dieses Video zeigt Kartenanimationen von historischen und heutigen Buchenwaldvorkommen. Eine weitere Animation verdeutlicht, welche Waldgebiete Thüringens aus der forstlichen Nutzung genommen werden, um in Naturwälder umgewandelt zu werden.
Literatur
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2007): Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt. Online: https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/nationale_strategie_biologische_vielfalt_2015_bf.pdf (Abruf: 23.02.2023).
Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz: Wildnis in Deutschland und Thüringen. Online: https://www.naturwaldwandel.de/vorhaben/ (Abruf: 23.02.2023).
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